Dabei variiert der Prozentsatz je nach Haushaltsvermögen.
Das halbe Vermögens der Italiener steckt laut Bankitalia in Wohnimmobilien
GTRES

Nach einer Analyse von Bankitalia, die sich auf EZB-Statistiken stützt, besitzen 5 % der italienischen Haushalte 46 % des Vermögens des Landes. Das Vermögen besteht durchschnittlich etwa zur Hälfte aus Wohnimmobilien. Dieser Prozentsatz variiert jedoch je nach Vermögen des Haushalts und macht bei Haushalten mit unterdurchschnittlichem Einkommen drei Viertel des Vermögens aus.

Fünf Prozent der Haushalte besitzen 46 % des Vermögens

Die reichsten 5 % der italienischen Haushalte besitzen rund 46 % des gesamten Nettovermögens. Die Konzentration des Nettovermögens nahm zwischen 2010 und 2016 zu und blieb dann mehr oder weniger stabil. Die jüngste Dynamik, die durch einen leichten Anstieg im Jahr 2021 und einen Rückgang im Jahr 2022 gekennzeichnet ist, scheint vor allem die Entwicklung der Preise von Finanzanlagen widerzuspiegeln, die von Haushalten aus der Gruppe der Reichsten gehalten werden.

Im Vergleich zu den anderen drei größten Ländern des Euroraums und zum Euroraum insgesamt stellt der deutliche Rückgang des mittleren Nettovermögens in den Jahren nach der Staatsschuldenkrise und dessen ausbleibende Erholung in der Folgezeit eine italienische Besonderheit dar.

Basierend auf dem Gini-Index scheint Deutschland das Land mit der höchsten Ungleichheit in Bezug auf das Nettovermögen zu sein. Italien rangiert unter dem Wert des Euroraums, ähnlich dem von Frankreich und über dem von Spanien.

Zusammensetzung des Vermögens italienischer Haushalte

Die Zusammensetzung der Haushaltsportfolios nach Vermögensklassen hat sich zwischen 2010 und 2022 erheblich verändert. In einem Zeitraum, der durch einen allgemeinen Rückgang der Immobilienpreise gekennzeichnet war, sank der Anteil von Wohnimmobilien auf aggregierter Ebene von 55,8 % auf 50,2 %, bei den ärmsten Haushalten stieg dieser jedoch um vier Prozentpunkte.

Die Verringerung des Anteils von Schuldverschreibungen war beim reichsten Zehntel mit einem Rückgang von mehr als sieben Prozentpunkten besonders ausgeprägt, während die Anteile von Aktien, Lebensversicherungen und Investmentfondsanteilen deutlich zunahmen. Die Zunahme des Anteils von Einlagen wurde von allen betrachteten Vermögensklassen geteilt, jedoch stärker von der mittleren.

Wie viel Vermögen entfällt auf Wohnraum?

Nach einer von der EZB erstellten und von der Bank von Italien analysierten Statistik entfällt heute die Hälfte des Vermögens der Italiener auf Wohnimmobilien. Dieser Anteil ist aber je nach Vermögen sehr unterschiedlich: Bei Haushalten mit unterdurchschnittlichem Einkommen macht das Wohneigentum 75 % des Vermögens aus, bei den Haushalten der Mittelschicht knapp 70 % und bei den reichsten Haushalten nur noch etwas über ein Drittel. Für die ärmsten Haushalte sind die Einlagen die einzige nennenswerte Komponente des Finanzvermögens.

Eine Analyse der Vermögensentwicklung in den letzten zwölf Jahren zeigt, dass im Jahr 2010 etwa die Hälfte des Immobilienvermögens auf die Mittelschicht entfiel. Bis 2022 war dieser Anteil auf 45 % gesunken, was vor allem dem reichsten Zehntel zugute kam. Der Anteil an Wohnimmobilien, der sich im Besitz von Haushalten unterhalb des Medianwerts befindet, ist im Laufe der Zeit bei etwa 14 % stabil geblieben.