Tourismus in Venedig im Jahr 2020
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Der Umsatz, den der Tourismus in Venedig im Übernachtungssektor der Hostels und alternativen Unterkünfte (d. h. private Ferienvermietung oder Pensionen) verzeichnete, ging 2020 stark zurück: Die Zahlen sanken um 70,2 Millionen Euro, was einem Verlust von 63,74% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dies lässt den Schluss zu, dass der Tourismus in Venedig aufgrund der Coronan-Pandemie eines der schlimmsten Jahre seiner Geschichte erlebt hat.

Dies ergibt eine aktuelle Analyse von OTEX, einer Organisation, die diese Sparte der Urlaubsübernachtungen untersucht. Ziel ihrer jüngsten Studie war, einen umfassenderen Überblick über den Tourismussektor in dieser heiklen Zeit zu erhalten, die von den Folgen der Pandemie und die Corona-Beschränkungen gezeichnet ist.

Nach positiven Zahlen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 bei Übernachtungen in alternativen Einrichtungen in Venedig (+5,15% im Januar, +27,5% im Februar gegenüber 2019) zeigte der Trend im Jahr 2020 negative Zahlen seit März, wobei der größte Rückgang im Mai (-80,53%) zu verzeichnen war. Der von OTEX beim letzten Update analysierte Markt zeigt auch eine Reduzierung des absoluten Angebots in Venedig um über 1.620 Einheiten.

„In Prozent gehen wir daher von einer Verringerung der Anzahl aktiver Einheiten auf dem Markt von 22,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus“, erklärt Marco Nicosia, Datenanalyst bei OTEX, und betont, dass „immer mehr Anbieter seit März progressiv das Vertrauen in den Tourismus verloren haben und zunehmend den Markt verlassen, wobei sich diese Entwicklung im September 2020 verlangsamt hat“. Die prozentuale Veränderung des Angebots für Touristenunterkünfte in Venedig gegenüber dem Vormonat betrug im November rund -22%, verglichen mit -19% im August und -10% im Mai.

"Venedig wurde zuerst von Überschwemmungen und dann von der Corona-Pandemie heimgesucht. Heute befinden wir uns in einer völlig leeren Stadt“, so Stefano Bettanin, Präsident von Property Managers Italia, dem zufolge „konkrete Hilfe benötigt wird, ein einfacheres System, das es uns ermöglicht, den Nicht-Hoteltourismus wieder in Gang zu bringen. Dies wird der erste Sektor sein, der sich nach Ende der Pandemie wieder erholen wird und der andere Aktivitäten stimulieren wird. Es hat keinen Sinn, mit dem Finger auf diese Unterkünfte zu zeigen, wie es in Venedig passiert ist. In anderen europäischen Ländern wie Frankreich wird diese Entwicklung gefördert, da die Städte sehr wohl davon leben können“.