Auf den Straßen der Hauptstadt Italiens werden neue Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt, da die Behörden die sogenannte „Zona 30“ (30-km/h-Zonen) ausweiten wollen.
Rom Zone 30
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Das römische Verkehrsministerium plant, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf den verkehrsreichsten Straßen der Stadt deutlich zu ändern. Die Einführung von Tempo-30-Zonen beschränkt sich nicht nur auf das historische Zentrum, sondern erstreckt sich auf ein breites Straßennetz, einschließlich Wohnvierteln und Randgebieten. Das erklärte Ziel des Stadtrats ist ehrgeizig: Durch die Schaffung einer großflächigen „Zona 30“ in Rom soll die Zahl der Unfälle drastisch reduziert und gleichzeitig die Luftverschmutzung und Lärmbelastung verringert werden.

Was ist die neue „Zona 30“?

In Rom bezeichnet die „Zona 30“ Gebiete, in denen die Höchstgeschwindigkeit für alle Fahrzeuge auf 30 km/h begrenzt ist oder bald sein wird. Dieser Ansatz, der mittlerweile in vielen europäischen Städten, darunter auch in Bologna, üblich ist, soll die Straßen sicherer machen, die Umweltverschmutzung reduzieren und einen umweltfreundlicheren, nachhaltigeren Verkehr fördern.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch niedrigere Geschwindigkeitsbegrenzungen wird das Risiko schwerer Unfälle, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer, deutlich verringert. Gleichzeitig verbessert sich durch die Reduzierung von Lärm und Emissionen die Lebensqualität in den umliegenden Wohngegenden.

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Die Vorteile von Tempo 30 in der Stadt

Angesichts des Interesses und der Skepsis der Bürger schätzt der römische Mobilitätsdienst, dass der Gefahrenindex im Straßenverkehr um 22 Prozent sinken könnte, insbesondere nachts. Studien deuten zudem darauf hin, dass die Auswirkungen auf Verkehrsfluss und Fahrzeiten minimal sein werden. Die durchschnittliche Busgeschwindigkeit würde nur von 8,66 km/h auf 8,62 km/h sinken.

Private Autofahrten wären kaum betroffen, denn sie würden sich tagsüber um lediglich 10 Sekunden und nachts um 35 Sekunden verlängern. Wichtig ist, dass die neue Begrenzung die Zahl Fußgänger, die im Verkehr umkommen, bei 30 km/h auf nur 1 % gesenkt werden könnte – ein starker Kontrast zum Risiko von 31 % bei 70 km/h.

Auch die Umwelt profitiert. Die CO₂-Emissionen dürften um 3,8 Prozent sinken, die CO2-Emissionen um 3,6 Prozent und die Stickoxid-Emissionen um 19 Prozent. Auch die Lärmbelastung würde abnehmen: Der durchschnittliche Lärmpegel in der Innenstadt sinkt um etwa zwei Dezibel.

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Plan der neuen „Zona 30“ in Rom

Die schrittweise Ausweitung der „Zona 30“ steht unmittelbar bevor und wird den Verkehr in der Hauptstadt umgestalten. Dies wird eine wachsende Anzahl an Straßen in verschiedenen Vierteln umfassen und beschränkt sich nicht nur auf zentrale oder bekannte Straßen, sondern umfasst auch die Hauptstraßen in jedem Viertel. Zu den betroffenen Straßen gehören unter anderem:

GemeindeHauptstraßen und betroffene Gebiete
II (Parioli – Flaminio)Via Reggio Calabria, Via del Castro Laurenziano, Via di Villa Ada
IV (Tiburtino)Via Filippo Meda, Via Recanati
V (Prenestino – Centocelle)Via di Villa Serventi, Via del Pigneto (Gemeindenummer 104), Viale Agosta, Via dei Gelsi, Via delle Robinie, Via Achille Vertunni
VII (Appio – Tuscolano)Viale dei Consoli, Viale San Giovanni Bosco, Via Giuseppe Salvioli, Via Amantea, Via Casignana, Via Gasperina, Via Genzano, Piazza Villa Fiorelli
VIII (Garbatella – Ostiense)Via dell'Arcadia, Via Andrea di Bonaiuto
XII (Monteverde)Via Giacinto Carini, Via Guido Guinizelli, Largo Alfredo Oriani, Via Alessandro Crivelli, Via Giovanna de Calvi, Via Ludovica Albertoni, Via Luigi Zambarelli
XIII (Aurelio)Via della Cellulosa, Via della Madonna del Riposo
XIV (Monte Mario)Via Trionfale (bestimmte Abschnitte), Wohngebiete zwischen Balduina und Monte Mario Alto
XV (Cassia – Flaminia)Via San Godenzo

Neue Maßnahmen zur Verkehrssicherheit in Rom

In den letzten Monaten hat die Stadt Rom eine Reihe von Projekten gestartet, um die Straßen für alle sicherer zu machen, mit besonderem Augenmerk auf Fußgänger, Radfahrer und andere gefährdete Verkehrsteilnehmer. In den nächsten drei Jahren werden in der ganzen Stadt rund 60 Radarkameras installiert, unter anderem auf der Tangenziale Est, der Via del Foro Italico und der Viale Newton, alles gemäß der jüngsten Radarkamera-Verordnung.

Darüber hinaus werden 38 Vorrichtungen installiert, um Rotlicht-Verstöße zu ahnden. In den kommenden Monaten werden zudem rund 150 erhöhte Fußgängerüberwege, insbesondere in Schulnähe, errichtet, um die Sicherheit für Kinder und Anwohner zu erhöhen.

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