Ist Luftverschmutzung in Italien ein Problem? Wie hoch ist Schadstoffbelastung in Italien? Wir haben die Details laut einem aktuellen Bericht von Legambiente.
Luftverschmutzung in Italien
Luftverschmutzung in Italien Diane Picchiottino on Unsplash

Das Jahr 2022 war kein gutes im Hinblick auf die Luftverschmutzung in den italienischen Städten. Nach Angaben von Legambiente, das den Bericht „Mal'Aria di città 2023: cambio di passo cercasi“ (Schlechte Stadtluft 2023: Richtungswechsel erwünscht) veröffentlicht hat, überschritten im vergangenen Jahr 29 von 95 Städten die täglichen PM10-Grenzwerte. Der Smog-Alarm bleibt also bestehen, auch in Anbetracht der europäischen Ziele der neuen EU-Richtlinie zur Luftqualität, die am 1. Januar 2030 in Kraft treten wird. In dem Dokument wurden die Daten für das Jahr 2022 in den Landeshauptstädten hervorgehoben, und zwar sowohl in Bezug auf Feinstaub (PM10, PM2,5) als auch auf die Stickstoffdioxidwerte (NO2). 

Welche italienischen Städte sind am stärksten verschmutzt?

Nach den Erkenntnissen des Berichts von Legambiente haben 29 der 95 überwachten Städte die geltenden Grenzwerte für PM10 überschritten (Grenzwerte: 35 Tage pro Jahr mit einem Tagesdurchschnitt von mehr als 50 Mikrogramm/Kubikmeter).

Die italienischen Städte, welche die Zahl der zulässigen Überschreitung verdoppelt haben, sind:

Turin (über 98 Tage)

Turin
GTRES

Mailand (über 84 Tage)

Mailand
GTRES

Asti (über 79 Tage)

Ast
Wikimedia commons

Modena (über 75 Tage)

Modena
Sig Sg 510 cc0 vía wikimedia commons

Padua (über 70 Tage)

Padua
fioccof cc by-sa 4.0

Venedig (über 70 Tage)

Venedig
GTRES

In dem Bericht wurden dann weitere Städte mit kritischen Schadstoffwerten hervorgehoben, wobei die Anzahl der Tage angegeben wurde, an denen die jeweilige Stadt die geltenden PM10-Grenzwerte überschritten hat:

  • Cremona (67 Tage)
  • Treviso (66 Tage)
  • Mantua (65 Tage)
  • Rovigo (65 Tage)
  • Reggio Emilia (64 Tage)
  • Alexandria (63 Tage)
  • Ferrara (61 Tage)
  • Ferrara (61 Tage)
  • Frosinona (61 Tage)
  • Brescia (60 Tage)
  • Vicenza (60 Tage)
  • Lodi (59 Tage)
  • Verona (59 Tage)
  • Monza (58 Tage)
  • Pavia (55 Tage)
  • Piacenza (47 Tage)
  • Andrea (47 Tage)
  • Parma (46 Tage)
  • Novara (43 Tage)
  • Rimini (42 Tage)
  • Ragusa (41 Tage)
  • Ravenna (37 Tage)
  • Como (37 Tage)
  • Rom (36 Tage)

In dem Bericht wird betont, dass die Städte, die mehr tun müssen, um ihre Schadstoffkonzentrationen zu reduzieren und sich an die neuen Ziele anzupassen (20 µg/mc für PM10, 10 µg/mc für PM2,5, 20 µg/mc für NO2) die folgenden sind: In Bezug auf PM10 – Turin und Mailand (43 % Reduzierung erforderlich), Cremona (42 %), Andria (41 %) und Alessandria (40 %). In Bezug auf PM2,5 – Monza (60 %), Mailand, Cremona, Padua und Vicenza (57 %), Bergamo, Piacenza, Alessandria und Turin (55 %), Como (52 %), Brescia, Asti und Mantova (50 %). Und in Bezug auf NO2 – Mailand (47 %), Turin (46 %), Palermo (44 %), Como (43 %), Catania (41 %), Rom (39 %), Monza, Genua, Trient und Bozen (34 %).

Luftverschmutzung in Italiens Städten: Empfehlungen von Legambiente

Was unternimmt Italien, um die Luftverschmutzung zu verringern? Um die Luftverschmutzung in italienischen Städten zu bekämpfen, hat Legambiente eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen:

  • Übergang von verkehrsberuhigten Zonen (LEZ) zu emissionsfreien Zonen (ZEZ). 
  • LEZ-Umweltzonen auch für Heizungen.
  • Förderung öffentlicher Verkehrsmittel und des schnellen Massentransits (MRT).
  • Gemeinschaftliche Mobilität.
  • Neugestaltung des öffentlichen Raums nach menschlichen Maßstäben: „15-Minuten-Stadt“, Verkehrssicherheit in Richtung „Vision Zero“, 30 km/h in den Städten.
  • Vollelektrische Mobilität in der Stadt, noch vor 2035 durch den fortschreitenden Ausbau der ZEZ, das Verdreifachen der Zulassung von Elektrobussen und die Einrichtung emissionsfreier Bezirke (ZED).