Die 20 häufigsten Fehler beim Immobilienkauf in Italien
Die 20 häufigsten Fehler beim Immobilienkauf in Italien

Der Kauf einer Immobilie ist eine sehr wichtige Entscheidung und dennoch werden häufig die gleichen Fehler gemacht.

Nach Jahren der Krise erholt sich der italienische Immobilienmarkt. Die jüngsten Zahlen sprechen von einer Erholung der Verkaufszahlen und auch die Banken haben wieder begonnen, Darlehen zu gewähren. In Kombination mit historisch niedrigen Zinssätzen kann dies der richtige Zeitpunkt sein, um in eine Immobilie in Italien zu investieren.

Wir erklären Ihnen, worauf Sie achten müssen, um folgenschwere Fehler zu vermeiden:

1. Rechnen Sie alles gut durch. Verschiedene internationale Studien belegen, dass in Italien keine ausgeprägte Finanzkultur existiert. Ein Eigenheim zu kaufen stellt für viele Italiener die größte Investition ihres Lebens dar, aber bei der Berechnung aller anfallenden Kosten kommt es immer wieder zu Problemen. Überprüfen Sie daher die vom Verkäufer oder von der Immobilienagentur vorgelegten Zahlen.

2. Viele Käufer vergessen, dass Sie etwa 10% zusätzlich zum Kaufpreis der Immobilie hinzurechnen müssen. Neben der Mehrwertsteuer (wenn es sich um einen Neubau handelt) oder der Registrierungssteuer (bei Immobilien aus Vorbesitz) fallen weitere Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch an.

3. Wenn Sie ein Darlehen bei einer italienischen Bank beantragen, müssen Sie zusätzliche Kosten und Steuern bezahlen. Die Hypothekensteuer beträgt in der Regel 2% der Darlehenssumme. Außerdem verlangen viele Banken den Abschluss einer Hypothekenversicherung, um sich gegen Ausfälle durch Arbeitslosigkeit oder Tod zu schützen.  Dies ist nützlich, kostet aber Geld – und zwar nicht wenig.

4. Zusätzliche Steuern und Nebenkosten. Viele Käufer vergessen, dass Eigentümer einer Immobilie zu sein bedeutet, dass jeden Monat Gemeinschaftsgebühren und andere Extras bezahlt werden müssen, was den Preis erheblich erhöhen kann. Häuser müssen gewartet werden, ganz zu schweigen von den Gemeinschaftskosten (Fassade, Antenne, Aufzug usw.). Bei einem Einfamilienhaus sind die laufenden Kosten noch höher.

5. Geld für Möbel und Eventualitäten. Wenn Berechnungen angestellt werden, werden oftmals Kosten für Möbel vergessen. Ebenso wenig werden Reserven für etwaige Zusatzkosten dazugerechnet, die aber im Extremfall den Finanzhaushalt einer Familie stark belasten können (wie z. B. die Verschrottung des Autos zwei Monate nach Kauf des Eigenheims).

6. Sich nicht über die anfallende Grundstückssteuer informieren. 99% der Käufer einer Immobilie informieren sich nicht im Voraus über die anfallenden Steuern.

7. Bei Darlehen mit variablem Zinssatz nicht den Euribor berücksichtigen. Wenn der Euribor an seinem niedrigsten Punkt ist, müssen Sie einplanen, wann er am höchsten sein wird.

8. Ein Darlehen mit langer Laufzeit beantragen. Wenn die Laufzeit mehr als 25 Jahre beträgt, lohnt es sich nicht zu kaufen: Wenn Sie alle Zinsen mit einrechnen, ist die Immobilie zu teuer.

9. Schulden von über 30% des Einkommens. Die Banco di Italia empfiehlt, dass die Darlehensrate zusammen mit den restlichen Schulden (Kreditkarte, persönliche Kredite, usw.) die Grenze von 35-40% des Einkommens der Kreditnehmer nicht übersteigen sollte.

10. Eltern, Freunde oder Bekannte als Bürgen. Wer sich für den Kauf einer Immobilie entscheidet, sollte die komplette Verantwortung dafür übernehmen. Wenn die Situation kompliziert wird, ziehen Sie nur andere Menschen in Ihre Probleme hinein. Wenn Sie sich das Haus zu diesem Zeitpunkt nicht leisten können, kaufen Sie es nicht.

11. Oft verliert der Käufer das Gefühl für teuer oder billig. Suchen Sie Statistiken und vergleichen Sie die Marktpreise. Diese Informationen können Sie auf vielfältige Weise finden, vom örtlichen Immobilienmakler bis zu den Berichten der Banco di Italia, aber auch über Immobilienportale.

12. Viele Leute kaufen Immobilien in dem Glauben, dass die Preise immer steigen. Die jüngsten Erfahrungen haben uns gelehrt, dass Immobilien nicht immer an Wert gewinnen, aber es scheint, dass nicht jeder das verstehen will.

13. Nicht auf den Immobilienmakler hören. Momentan können Sie durch das Heranziehen eines Immobilienmaklers Geld sparen. Preise sind verhandelbar und Immobilienmakler verhandeln sehr gut. Daher verfügen Sie über mehr Spielraum, um den Preis zu senken und den Verkäufer zu erheblichen Preisnachlässen zu bewegen.

14. Den Preis nicht verhandeln. Viele potenzielle Käufer verwerfen einige Immobilien, weil sie denken, dass der Preis nicht verhandelt werden kann. Bereiten Sie sich auf die Verhandlung vor und halten Sie immer ein Gegenangebot bereit, aber immer erst nachdem Sie alles durchgerechnet haben. Ein weiterer Fehler besteht darin, einen Preis inmitten der Verhandlungen zu akzeptieren, aus Angst, die Immobilie zu verlieren.

15. Sich von den Gefühlen leiten lassen. Manchmal ist der Kauf einer Immobilie eher eine emotionale als eine rationale Entscheidung und man begeht Fehler. Wenn Sie sich nach Monaten der Suche müde oder demotiviert fühlen, ist es wahrscheinlicher, schlechte Entscheidungen zu treffen. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Entscheidung.

16. Glauben, dass die Preise nicht sinken werden. Nach wie vor gibt es keine eindeutigen Hinweise auf eine allgemeine Preiserholung, sondern nur einige Teildaten, die bestätigen, dass die Preise in einigen Bereichen gleichgeblieben sind. Auch wenn die Preise im Zentrum von Mailand oder Rom gestiegen sind, ist dies in den Vororten nicht unbedingt der Fall.

17. Mit der Immobilie spekulieren. Die Immobilie muss ein Konsumgut sein. Wenn wir sie kaufen, um in ihr zu wohnen, deckt sie unser Bedürfnis nach Wohnraum. Wenn wir sie aber kaufen, um zu spekulieren und etwas schiefgeht, haben wir unsere Finanzen für viele Jahre ruiniert.

18. Nicht überlegen, ob es sich lohnen würde, zur Miete zu wohnen. In Italien ist die Kultur des Eigentums sehr tief verwurzelt. Viele Menschen ziehen nicht einmal in Betracht, zur Miete zu wohnen. Analysieren Sie die Vor- und Nachteile einer Mietwohnung z. B. bei einem Job- oder Stadtwechsel. Wenn der finanzielle Unterschied zwischen Eigentum und Miete sehr groß ist, können Sie die Ersparnisse in einem Pensionsfond anlegen.

19. Ein Haus zu kaufen ist nicht das gleiche wie ein Auto zu kaufen. Die Entscheidung, eine Immobilie zu erwerben, kann Auswirkungen auf die nächsten dreißig Jahre haben kann – ein Zeitraum, in dem vieles passieren kann: Geburten, Todesfälle, Scheidungen, Jobangebote in anderen Städten oder Ländern.

20. Wichtige Dokumente wie Kaufvorverträge unterschreiben, ohne vorher den Notar zu befragen. Es weiß z. B. nicht jeder, dass bei Schenkungen eventuell übergangene rechtmäßige Erben die Schenkung widerrufen können. Aus diesem Grund gewähren viele Banken kein Darlehen für den Kauf einer Immobilie aus einer Schenkung. Hier kann eine fachkundige Beratung böse Überraschungen verhindern.