Alle Wege führen nach Rom / Wikimedia commons
Alle Wege führen nach Rom / Wikimedia commons

Ein Viertel voller Geschichte und Tradition, das seine Vergangenheit mit dem Wunsch nach Spaß und Vergnügen und dem Multikulti der neuen Generation vereint. Dies und vieles mehr ist Monti, laut Time Out das beste Viertel Roms und das coolste Italiens.

Es ist aber auch das einzige italienische Stadtviertel in der internationalen Rangliste (auf dem 23. Platz) der 50 angesagtesten Gegenden. In der von der britischen Website erstellte Rangliste liegt das Madrider Viertel Lavapies auf dem ersten Platz, gefolgt von Euljiro (Seoul) und Nueva Villa de Aburrá (Medellín).

Auf Entdeckungsreise in Monti

Das Viertel Monti liegt zwischen der Via dei Fori Imperiali und dem Termini-Bahnhof und bietet eine der schönsten Aussichten auf das Kolosseum (von unterhalb, von der Via die Serpenti, aus, und von oben herab, vom Colle Oppio aus). Schlendern Sie durch die engen Gassen auf der anderen Seite der Via Cavour und verlassen Sie diesen Teil auf Höhe des Mercati ti Traiano, zwischen dem Caesarforum und dem Vittoriano an der Piazza Venezia.

Monti bietet eine spektakuläre Aussicht auf das Kolosseum / Gtres
Monti bietet eine spektakuläre Aussicht auf das Kolosseum / Gtres

Die nahegelegene Salita del Grillo inspirierte eines von Mario Monicellis Meisterwerken („Die tolldreisten Streiche des Marchese del Grillo“ mit dem überragenden Alberto Sordi). Dieser toskanische Regisseur, aber eingebürgerter „monticiano“, widmete diesem Stadtviertel eines seiner letzten Werke: „Vicino al Colosseo c’è Monti“ (In der Nähe des Kolosseums liegt Monti), eine kurze Hommage an dieses Viertel, das er so liebte.

Ein weiterer Film mit Bezug auf Monti ist „Suburra“, ein Film von Stefano Sollima, der auf den Fakten der Mafia Capitale basiert und später auch als Serie produziert wurde (die erste italienische Produktion von Netflix).

Der Gallienusbogen / Wikimedia commons
Der Gallienusbogen / Wikimedia commons

Die Piazza della Suburra befindet sich in der Nähe der U-Bahn-Station Cavour. Bereits im Antiken Rom wurde diese Gegend hauptsächlich von der Unterschicht bewohnt. Bis heute bezeichnet dieser Name eine verrufene Gegend.

In Monti sind jedoch alle Merkmale der Stadt zu finden, als wenn es sich um eine Miniaturversion von Rom handeln würde. Von diesem Viertel aus lässt sich der Rest der italienischen Hauptstadt von einem strategisch günstigen Punkt aus perfekt genießen (genauso wie der Ausblick von der Basilika Santa Maria Maggiore). Zu den bezauberndsten Orten gehört auch die Scalinata dei Borgia, die zur Piazza San Pietro in Vincoli führt (auf der im Sommer Open-Air-Kino stattfindet).

Die Scalinata dei Borgia bei Dämmerung / Wikimedia commons
Die Scalinata dei Borgia bei Dämmerung / Wikimedia commons

Die neue Seele des Stadtviertels

Wie bereits erwähnt ist Monti ein ideales Bindeglied zwischen dem „verschwundenen“ Rom und dem der modernen Hauptstadt, auf die Globalisierung und kulturelle Vermischung projiziert werden. Eines der besten Beispiele dafür ist „L'ottobrata monticiana“ (das dieses Jahr nach fünf Jahren Pause wieder organisiert wurde), deren Veranstaltungen und Traditionen die Straßen des Viertels füllen. Darunter befinden sich Events wie Auszeichnungen von Künstlern, die das Römertum repräsentieren, Fotoausstellungen von Monica Vitti und Anna Magnani sowie Ausstellungen zu Ehren von Lando Fiorini und Gabriella Ferri.

Trotzdem ist Monti den Rest des Jahres über wahrscheinlich das „internationalste“ Viertel Roms. Der gemeinsame Treffpunkt (und Startpunkt) für Einheimische und Zugereiste ist die „Piazzetta“ (Piazza della Madonna dei Monti). Hier beginnt das Nachtleben (sie ist an den Wochenenden aber auch tagsüber voll, wenn sich Familien mit Spaziergängern und Gruppen von Jugendlichen vermischen, die sich auf einen Aperitif treffen).

Die „Piazzetta“ ist der Treffpunkt für Nachteulen und Familien / Wikimedia commons
Die „Piazzetta“ ist der Treffpunkt für Nachteulen und Familien / Wikimedia commons

In der Via Leonina befindet sich eines der berühmtesten und meistbesuchten Irish Pubs der italienischen Hauptstadt. Hier treffen sich vor allem Nichtitaliener, um Sportveranstaltungen und den Eurovision Contest zu verfolgen.

Die Via Panisperna hingegen ist die beliebteste Straße unter Cocktailfans; hier finden Sie aufwändig hergestellte Drinks. Viele der Bars sind gleichzeitig Kunstgalerien und Jazzbars. Entlang dieser Pflastersteinstraße liegen auch einige der berühmtesten Trattorien des Viertels. Für Liebhaber der exotischen Küche bietet die Via dei Serpenti japanische und indische Restaurants.

Grüne Fassade auf der Via Panisperna / Wikimedia commons
Grüne Fassade auf der Via Panisperna / Wikimedia commons

Die Via dei Serpenti ist gleichzeitig eine der angesagtesten Straßen der Hauptstadt für Liebhaber alter und alternativer Stile. Hier finden Sie einen der berühmtesten Sneakers-Läden Europas und einen Second-Hand-Shop, der von morgens bis abends proppenvoll ist.

Jede Ecke dieses Viertels birgt ein verstecktes Juwel. Wandmalereien sind allgegenwärtig, genau wie die bewachsenen Mauern entlang der engen Gassen. Für Liebhaber der Street Art ist Monti eine Art Freilichtmuseum.

Eine der Wandmalereien in der Via del Pozzuolo ist etwas ganz Besonderes; mittlerweile ist sie weltberühmt und hat sich zu einer echten Touristenattraktion entwickelt. Es stellt den ehemaligen Kapitän der Fußballmannschaft von Lazio Rom, Francesco Totti, dar. Die Malerarbeiten mussten mehrfach abgebrochen werden, um das Bild neu zu gestalten, da es Uneinigkeiten zwischen Lazio und den Fans gab.

Graffiti von Francesco Totti in Monti / Wikimedia commons
Graffiti von Francesco Totti in Monti / Wikimedia commons

Wie teuer sind Immobilien in Monti?

Im Allgemeinen sind die Preise für Gebrauchtimmobilien in Italien gemäß den Daten, die idealista vorliegen, im 3. Quartal 2018 um 1,4% gesunken (-2,5% im Jahresvergleich). Rom liegt mit 3.111 Euro/m2 fast genau im Durchschnitt (-1,3%).

Im Zentrum der italienischen Hauptstadt, das Viertel Monti mit inbegriffen, sieht die Situation allerdings anders aus. Hier liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis (laut einer von Engel & Völkers in Zusammenarbeit mit Nomisma erstellten Marktstudie) bei 12.000 Euro. Momentan werden bei idealista über 150 Immobilien in Monti zum Verkauf angeboten.

In Bezug auf die Mieten sieht es nicht viel anders aus. Auch hier ist das Stadtzentrum Roms die teuerste Gegend (21,80 Euro/m2), gefolgt von Prati (16,40 Euro/m2) und Parioli (16,10 Euro/m2). Momentan werden bei idealista etwa 100 Wohnungen in Monti zur Miete angeboten.