
Das Baptisterium San Giovanni zählt zu den berühmtesten Kunstdenkmälern von Florenz und ist absolut einen Besuch wert. Die Taufkirche ist ein historisches Wahrzeichen von unvergleichlicher Bedeutung und befindet sich direkt gegenüber dem Dom, der Kathedrale Santa Maria del Fiore und dem berühmten Campanile di Giotto. Schon mit seinen monumentalen Bronzetüren beeindruckt das Baptisterium jeden, der den Platz betritt. Hier erfahren Sie mehr über seine Geschichte und warum es einen Besuch wert ist.
Baugeschichte des Baptisteriums San Giovanni in Florenz
Das Baptisterium hat eine lange und faszinierende Geschichte, die viel älter ist, als die meisten glauben. Es steht an einem Ort, an dem sich einigen Quellen zufolge einst ein römischer Tempel befand, der dem Mars geweiht war. Andere vermuten, dass es sich um eine Domus handelte. Die Umwandlung von einer heidnischen Stätte in ein christliches Gebäude fand zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. statt. Das Bauwerk in seiner heutigen Form wurde jedoch zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert im charakteristischen florentinischen Romanikstil erbaut.
Die Geschichte des Baptisteriums erzählt auch die Geschichte seiner berühmten Verzierungen: Die Bronzeportale – insbesondere die Paradiespforte von Lorenzo Ghiberti – und die Mosaike, welche die Kuppel bedecken, unterstreichen die Bedeutung des Gebäudes für die Stadt.

Sehenswertes im Baptisterium
Nicht nur das majestätische Äußere mit dem atemberaubenden polychromen Marmor, sondern auch das Innere ist beeindruckend. Zu den Highlights zählen:
- Kuppelmosaike: Sie gehören zu den schönsten Beispielen mittelalterlicher italienischer Kunst und wurden zwischen dem 13. und 14. Jahrhundert geschaffen. Sie zeigen biblische Szenen, darunter das berühmte Jüngste Gericht.
- Marmorboden: Raffinierte geometrische Intarsien mit kosmischen und symbolischen Motiven.
- Achteckiges Taufbecken: In der Mitte wurden Florentiner Bürger getauft, darunter auch bedeutende Persönlichkeiten wie Dante Alighieri.
- Hochaltar: Dieser besticht durch seinen neoromanischen Stil und durch das Gitter erhält man einen Blick auf die Krypta.

Wer ist im Baptisterium San Giovanni begraben?
Das Baptisterium beherbergt auch Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten der Stadtgeschichte. Die bekannteste ist das Grabmal des Gegenpapstes Johannes XXIII. (Baldassarre Cossa), der vom Konzil von Konstanz abgesetzt wurde und später nach Florenz ging, wo er 1419 starb. Sein von Donatello und Michelozzo geschaffenes Grabdenkmal ist eines der schönsten Beispiele der Renaissance-Skulptur.
Wie viele Portale hat das Baptisterium und warum sind sie berühmt?
Die Fassade des Baptisteriums ist dank der monumentalen Portale, die von einigen der größten Künstler der Zeit geschaffen wurden, ebenso bemerkenswert wie das Interieur. Es gibt drei Hauptportale:
- Südportal: Es wurde zwischen 1330 und 1336 von Andrea Pisano geschaffen und ist das älteste der drei Portale. Es besteht aus 28 Tafeln und zeigt Szenen aus dem Leben des Heiligen Johannes des Täufers und Allegorien der Tugenden.
- Nordportal: Es wurde von Lorenzo Ghiberti zwischen 1403 und 1424 fertiggestellt, nachdem er einen berühmten Wettbewerb gewonnen hatte, der von der Arte di Calimala organisiert wurde. Die 28 Tafeln illustrieren Episoden aus dem Neuen Testament und dem Leben Christi.
- Ostportal (Paradiestpforte): Auch dieses Werk ist von Lorenzo Ghiberti und entstand zwischen 1425 und 1452. Es gilt als eines der größten Meisterwerke der Renaissance. Die aus zehn großen Tafeln bestehende Paradiespforte zeigt Szenen aus dem Alten Testament und verdankt ihren Namen der außergewöhnlichen Schönheit ihrer Dekoration.
Die Originaltüren werden heute zur Erhaltung im Museo dell'Opera del Duomo aufbewahrt. Am Baptisterium können originalgetreue Nachbildungen bewundert werden.

Öffnungszeiten und Tickets für den Besuch des Baptisteriums San Giovanni
Es ist keine Überraschung, dass das Baptisterium in Florenz zahlreiche Besucher aus aller Welt anzieht. Eine frühzeitige Planung ist daher unerlässlich. Es gibt keine Tickets, die nur für das Baptisterium gedacht sind. Der Eintritt ist Teil von Ticketpaketen, die Zugang zu den Schätzen der Opera di Santa Maria del Fiore gewähren. Im Einzelnen:
- Ghiberti-Pass: Beinhaltet das Baptisterium, das Museum und Santa Reparata. Preis 15 €.
- Giotto-Pass: Beinhaltet den Campanile, das Baptisterium, das Museum und Santa Reparata. Preis 20 €.
- Brunelleschi-Pass: Beinhaltet den Zugang zum Dom, zum Campanile, zum Baptisterium, zum Museum und zu Santa Reparata. Preis: 30 €.
Das Baptisterium ist in der Regel täglich von 08:30 bis 19:30 Uhr geöffnet.
Leben in Florenz
Florenz ist weltweit für seine Sehenswürdigkeiten bekannt und bietet weit mehr als nur Touristenattraktionen. Die Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, lässt sich bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden und bietet lebhafte Plätze, historische Märkte wie San Lorenzo, Cafés, Bars und Restaurants.
Die Stadt bietet ihren Einwohnern außerdem eine Vielzahl an Dienstleistungen und Möglichkeiten: von renommierten Universitäten über Kunstinstitute und historische Bibliotheken bis hin zu international renommierten Museen. Entdecken Sie mit idealista die besten Wohnviertel für das Leben in Florenz und finden Sie die Immobilie zum Kauf oder zur Miete, die am besten zu Ihnen passt:
