
Eine Immobilie in Italien zu ersteigern kann eine günstige Alternative zum traditionellen Immobilienkauf sein. Doch Vorsicht, damit alles ohne Probleme abläuft, erklären wir Ihnen, wie die Versteigerung von Immobilien in Italien abläuft und wie es dabei mit der Finanzierung aussieht.
Eine Immobilie in Italien ersteigern: Vor- und Nachteile
Zwangsversteigerungen sind eine Alternative zum traditionellen Immobilienkauf. Meist finden sich günstige Immobilien zu Preisen, die unter den Marktpreisen liegen. Zwangsversteigerungen sind das Ergebnis eines Gerichtsverfahrens, das mit dem Konkurs oder der nicht erfolgten Rückzahlung von (Hypotheken-)Darlehen beginnt und in der Beschlagnahme der Immobilie sowie ihrer anschließenden Versteigerung endet. Der Erlös der Versteigerung wird dazu verwendet wird, einen Teil der vom Vorbesitzer aufgenommenen Schulden zu tilgen.
Der Erwerb einer Immobilie in Italien über eine Zwangsversteigerung hat verschiedene Vorteile, besonders die günstigen Preise. Manche Immobilien können so bis zu 20% günstiger als auf dem herkömmlichen Immobilienmarkt erstanden werden. Der Vorgang ist sicher und transparent, da alle Informationen öffentlich zugänglich sind. Die Gutachterkosten sind bereits im Preis enthalten und abgesehen davon muss der Käufer der Immobilie bei einer Versteigerung keine Notargebühren zahlen, ebenso wenig wie Vermittlungsprovisionen, da der Erwerb der Immobilie im Rahmen einer Klage erfolgt.
Ein Darlehen für den Kauf einer Immobilie mittels Versteigerung beantragen
Wenn die Immobilie keine besonderen Probleme aufweist, ist es jederzeit möglich, sie mit einem Sonderdarlehen zu erwerben, das die Auszahlung des Finanzierungsbetrages nur dann vorsieht, wenn die Immobilie bei der Auktion erstanden wird. Das Hypothekendarlehen für den Kauf einer Immobilie aus Zwangsversteigerung unterscheidet sich an sich nicht von einem herkömmlichen Hypothekendarlehen: Bei der Beantragung müssen wie gewohnt Angaben über das Einkommen und Sicherheiten angegeben werden. Darüber hinaus müssen Sie jedoch die Unterlagen der Auktion, an der Sie teilnehmen, und der Immobilie, die Sie kaufen möchten, an die Bank weiterleiten. Anschließend müssen Sie die Kopie der Einladung zur Teilnahme an der Versteigerung vorlegen, zusammen mit dem Gutachten und eines notariellen Vorberichts.
Reicht das Darlehen jedoch nicht aus, um die gesamten Anschaffungskosten zu decken, muss der Kreditnehmer den verbleibenden Teil (mit eigenem Bargeld oder über einen weiteren Kredit) aufbringen. Sollte die Immobilie als Hauptwohnsitz genutzt werden mit den entsprechenden Steuervorteilen, die dies mit sich bringt, gewähren die Banken die Finanzierung meist ohne Probleme.
Wann wird ein Darlehen für eine ersteigerte Immobilie nicht ausgezahlt?
Die Vereinbarung zwischen dem italienischen Bankenverband ABI und den italienischen Gerichten aus dem Jahr 2014 ist für den Zeitpunkt der Darlehensvergabe von grundlegender Bedeutung, da er zwangsläufig mit der Übertragung der Immobilie verknüpft sein muss. Es ist möglich, einen Vorvertrag mit dem Kreditinstitut abzuschließen, in dem die tatsächliche Übertragung der Immobilie auf den neuen Eigentümer als Bedingung für die Auszahlung des Darlehens festgelegt wird.
Sollte der Antragsteller bei der Zwangsversteigerung nicht den Zuschlag für die Immobilie erhalten oder sollte die Eigentumsübertragung scheitern, wird das Darlehen nicht ausgezahlt.